Erlebnis “Blindzeichnen”

Urlaub im schönen Walcheren. Dieses Jahr hatte ich mir etwas Besonderes vorgenommen. BLINDZEICHNEN auf einfachem Material und möglichst wenig Werkzeug. Verzicht auf Materialgetöse. Das blockierte mich in der Vergangenheit eher. Gelandet bin ich dann letztendlich bei einem Skizzenbuch mit 80 g/qm SM-Papier aus der JVA Krümmede und einem 8B-Bleistift.

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Urlaubsexperiment 2024: BLINDZEICHNEN

Urlaub im schönen Walcheren. Dieses Jahr hatte ich mir etwas Besonderes vorgenommen. Blindzeichnen auf einfachem Material und möglichst wenig Werkzeug. Verzicht auf Materialgetöse. Das blockierte mich in der Vergangenheit eher. Gelandet bin ich dann letztendlich bei einem Skizzenbuch mit 80 g/qm SM-Papier aus der JVA Krümmede und einem 8B-Bleistift.

Hilft mir „Blindzeichnen“ dabei, genauer hinzuschauen und die Auge-Hand-Koordination zu verbessern? Verändert es meine Motivation, zu Stift und Papier zu greifen? Jau. Genau das tut es. Ich habe noch nie so viel skizziert, wie in diesem Urlaub.
Die größte Herausforderung war für mich, NICHT dauernd zu vergleichen oder das Ergebnis zu BEWERTEN. Habe ich aber erstmal „losgelassen“, war das JEDES MAL ein tolles Gefühl beim Zeichnen. Das Blindzeichnen gönne ich mir jetzt regelmäßig als Lockerungsübung und Einstimmung auf eine „richtige“ Skizze.

Mein Selbstversuch: BLINDZEICHNEN.

Methode 1:

• Motiv intensiv betrachten

• Augen schließen

• Mit geschlossenen Augen das zeichnen, was ich noch im “Nachbild“ sehe. Bei mir sind das meist kleine Segmente des Gesamtmotivs.

• NICHT zwischendurch AUFS BLATT GUCKEN

• Vorgang wiederholen, bis ich meine, alles zu haben.

Das wird ein wunderbares Durcheinander – und ein aufregendes Erlebnis! Da liegt aber auch die größte Herausforderung. Und die heißt LOSLASSEN. Es kommt ja nicht auf das Ergebnis an, sondern auf mein inneres Erleben. Es dauert immer wieder, bis ich DAS AKZEPTIERE.

Die Zeichnung hat dann aber auch ihren eigenen Reiz.

Methode 2:

• Motiv intensiv betrachten

• Augen schließen

• Mit geschlossenen Augen das zeichnen, was ich noch im “Nachbild“ sehe. Bei mir sind das größtenteils kleine Segmente des Gesamtmotivs.

• Jetzt aber für die Anschlüsse der einzelnen Segmente AUFS BLATT GUCKEN

• Vorgang wiederholen, bis ich alles habe.

Da entsteht schon etwas mehr Ähnlichkeit. Nicht mehr ganz so chaotisch.

Methode 3

• Motiv intensiv betrachten

• Augen schließen oder auflassen

• Ohne aufs Blatt zu schauen zeichnen

• Für die Anschlüsse der einzelnen Segmente AUFS BLATT GUCKEN

• Vorgang wiederholen, bis ich alles habe.

Ich finde es hochinteressant, dass die Zeichnung oft echter wirkt, als wenn ich immer wieder abgeglichen hätte, wie beim „normalen“ Zeichnen.